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  • 15. Oktober 2020

IT-Trend: Low-Code – Was ist das und welche Vorteile bringt der Trend?

Die Low-Code-Entwicklung überzeugt als eine zeit- und kostensparende Alternative zum klassischen Programmieren. Denn dank des Ansatzes ist es auch für Laien möglich individuelle Anwendungen selbst zu erstellen. Dabei werden also Developer-Ressourcen geschont, indem deren Arbeitszeit wieder auf die Stiftung eines Anwendernutzens anstelle von grundlegenden Programmierungen gelenkt wird. Die Vorteile liegen auf der Hand und machen die Idee zu einem milliardenschweren Markt. In diesem Beitrag erfahren Sie, was hinter dem Begriff steckt, welche Vorteile die Bewegung mit sich bringt und was Microsoft an der Stelle schon zu bieten hat.

 

 

Wofür steht “Low-Code” genau?

Der Ansatz “Low-Code” stammt aus der modernen Softwareentwicklung und lässt sich wortwörtlich durch “Wenig Code” bzw. “Wenig programmieren” übersetzen. Der Begriff spielt auf Low-Code-Plattformen an, bei denen User ohne große Programmierkenntnisse Applikationen nach dem Baukastenprinzip erstellen können. Der fortschreitende Trend rührt vor allem aus einer aktuellen Entwicklung, dass Prozesse und Modelle sich immer schneller ändern und anpassen müssen.

Die Erstellung einer Software wird also sehr vereinfacht, sodass keine aufwändige Programmierung mehr notwendig ist. Um Nicht-IT-Affinen den Vorgang zu erleichtern, werden einfachste Mittel eingesetzt. Dazu zählen:

  • Visuelle Modelle für die Definition von Datenmodellen, Geschäftslogiken und Benutzeroberflächen
  • Drag-and-Drop-Oberflächen
  • One-Klick-Deployments

Damit ist es Ihnen sogar auch möglich, Full-Stack oder mobile Anwendungen zu programmieren.

Zu betonen ist, dass “Low-Code” nicht gleich “No-Code” bedeutet. Auf den No-Code-Plattformen muss bzw. kann gar nicht programmiert werden. Ab wann genau im Bereich der Low-Code-Anwendungen programmiert werden muss, hängt sehr stark vom individuellen Projekt und den Anforderungen ab. Für diese Feinheiten und Spezialfälle werden dann Programmierkenntnisse benötigt.

 

Wie ist eine Low-Code-Plattform aufgebaut?

Eine Low-Code-Plattform setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Datenmodell bzw. -speicherort
  • grafische Benutzeroberfläche für Bedienung durch User
  • externe Daten aus Drittanwendungen
  • Anwendungslogik, durch die Arbeitsabläufe für verschiedene Szenarien erzeugt werden
  • ggf. App Store für Erweiterungen

 

Bekanntes Praxisbeispiel: Microsoft Power Platform

Microsoft ist als anbietendes Unternehmen bereits auf dem Plattformmarkt vertreten. Dank der Microsoft Power Platform können User weltweit ganz einfach selbst Apps, Workflows, Berichte und Chatbots erstellen. Damit ist die Power Platform ein Stück weit in der Lage, die Lücke zwischen Standardanwendungen und teuren Individualanpassungen der Vergangenheit zu füllen. User können basierend auf ihrem Prozesswissen selbst Anwendungen (z. B. die ERP-Lösung Dynamics 365 Business Central) erweitern, Daten analysieren und Prozesse automatisieren.

Der große Vorteil ist die Digitalisierung von Papierprozessen (z. B. Zeiterfassung für Außendienstler mit einer Power Apps Anwendung), aber auch der Ersatz von beispielsweise fehleranfälligen Exceltabellen (z. B. automatische Aktualisierung von Preisen mittels Power Automate), die in vielen Unternehmen im Umlauf sind.

Die aktuellen Produkte der Power Platform finden Sie auf unserer Seite zur Power Plattform.

 

Welche Vorteile entstehen durch Low-Code?

Mit Low-Code Ohne Low-Code
Handhabung des Lebenszyklus schriftliche Dokumentation und manuelle Tätigkeiten Abbildung des gesamten Lebenszyklus in einer Anwendung (Gestaltung, Bereitstellung, Wartung, Anpassung im Nachhinein)
Planungszeit lange Vorlaufzeit von IT-Vorhaben (Warten auf verfügbare Developer-Ressourcen bzw. bei Kapazitäts-Engpässen) sofortige Einsatzbereitschaft des Applikationsdesigners
Umsetzungszeit Realisierung von Applikationsideen nimmt viel Zeit in Anspruch Beschleunigung der Entwicklung (kürzere Time-to-Market)
Abteilungen Aufteilung von Konzipierung und Entwicklung Vereinigung von Konzipierung und Entwicklung
Produktivität manuelle Programmierung Wiederverwendung von Vorlagen, Widgets, Plugins und Komponenten
Abstimmung hoher Abstimmungsaufwand zwischen Fachabteilungen und Developern (über theoretische und abstrakte Konzepte) Reduzierung bzw. Auflösung des Abstimmungsaufwandes mit Developern (wenn nur unmittelbar über Produkt in Applikation selbst)
Entwickler-Tätigkeiten Developer sind zum Großteil mit grundlegenden Programmierarbeiten beschäftigt Developer können sich wieder anspruchsvollen Aufgaben widmen (bessere Arbeitsverteilung und Schonung von Ressourcen)
Zufriedenheit Unzufriedenheit durch unpräzise Absprachen oder zeitliche Verzögerungen Zufriedenheit der Fachabteilungen durch Möglichkeit der Eigenentwicklung (aktive User-Auskunft oder getracktes Nutzerverhalten)
Controlling individuell von Programmierung abhängig aktive User-Auskunft oder getracktes Nutzerverhalten
Kosten hohe Kosten für Planung, Training der Mitarbeitenden, Erstellung und Fertigstellung Senkung der Kosten durch und Steigerung der Kosteneffizienz

 

Welche Nachteile entstehen durch Low-Code?

Durch den Einsatz von Low-Code-Plattformen entstehen aber auch gewisse Risiken oder Nachteile, die bedacht werden müssen:

  • notwendiges Umdenken durch IT- und Fachabteilung
  • Frust der Fachabteilung durch ggf. geringen Funktionsumfang
  • Abhängigkeit der Low-Code-Plattform
  • Kosten für den Einsatz von Low-Code-Plattformen

 

Unser Fazit

Der Einsatz von Low-Code-Programmierungen bietet unserer Meinung nach viele Vorteile und kann bei richtigem Einsatz einige Problemstellungen im Unternehmen lösen. Schließlich sind für diese vereinfachte Vorgehensweise keine tiefergehenden Programmierkenntnisse nötig und die Entwicklungs- und Bereitstellungszeit für Geschäftsanwendungen wird deutlich beschleunigt.

Uns ist aber wichtig, dass auch die Seite der Nachteile für einen erfolgreichen und langfristigen Einsatz beleuchtet wird.

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