Seit kurzer Zeit sind wir Teil des Forschungsprojekts QONCERT. Dabei geht es um die auf Daten basierende digitale Automatisierung der Qualitätsprüfung und Online-Vermarktung von Rezyklaten in unserer Kreislaufwirtschaft (Englisch: Circular Economy). Sie denken jetzt wahrscheinlich “Bitte was?”, aber keine Sorge, im Folgenden erfahren Sie ganz verständlich mehr über das Ziel, die Beteiligten und die Methodik des Projekts.
Was ist QONCERT?
Die Europäische Kommission definiert als Ziel einer Circular Economy, „den Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich zu erhalten, indem sie am Ende ihrer Nutzungsdauer in den Produktkreislauf zurückgeführt werden und gleichzeitig möglichst wenig Abfall erzeugt wird“.
Mit unserem Forschungsprojekt QONCERT möchten wir einen Teil zur Erreichung dieses Ziels beitragen. Wir verfolgen das Ziel, die Verfügbarkeit und Qualität von Sekundärkunststoffen zu steigern. Damit möchten wir folgende Unterziele erreichen:
- Kunststoffverarbeitende Unternehmen und Recycler sollen durch den unternehmensübergreifenden und automatisierten Datenaustausch ihre Kunststoffabfälle und Rezyklate bedarfsgerecht, effizient und damit wirtschaftlicher über mehrere Vertriebskanäle (z. B. Online-Marktplätze) gleichzeitig vermarkten können.
- Zusätzlich sollen Prüfungen zur Beurteilung der qualitativen Eigenschaften der Materialien digital in diesen Prozess integriert werden. So lassen sich schneller passende Einsatzgebiete ableiten und effizienter digitale Nachweise (z. B. Prüfberichte, Zertifikate) bereitstellen.
Dazu bildet die Automatisierung der Qualitätsprüfung und Vermarktung von Sekundärkunststoffen mithilfe einer digitalen Plattform den Kern des Projekts.
Exkurs zu den Bezeichnungen
Sekundärkunststoffe: durch Aufbereitung (Recycling) von Abfällen aus Produktion oder Konsum gewonnene Kunststoffe
Rezyklate: verarbeitungsfähige Sekundärkunststoffe mit definierten Eigenschaften
Mit wem arbeiten wir am QONCERT-Projekt?
Im QONCERT-Konsortium arbeiten wir mit kompetenten Unternehmen zusammen und entwickeln gemeinsam das Datenmodell und schlussendlich die digitale Plattform. Den Fokus legen wir dabei auf Daten, Prozesse und die Kombination aus neuer Webtechnologie,
Wir bündeln unsere Kompetenzen in den folgenden Bereichen:
- Datenerfassung und -analyse in der Kunststoffverarbeitung und Materialprüfung (SKZ – Das Kunstoff-Zentrum)
- Prozessoptimierung und
ERP -Systeme (anaptis) - automatisiertes Service Management und Plattformen (Infosim)
Wie gehen wir zur Erreichung des Projektziels von QONCERT vor?
Zur Erreichung des oben beschriebenen Projektziels wird ein Datenmodell entwickelt, das für die benötigte Interoperabilität sorgen und gleichzeitig als Grundlage die intelligente Datenanalyse und Prognosefunktionalitäten dienen soll. Als Basis wird eine Ontologie entwickelt, die Begriffe und Beziehungen aus dem relevanten Gebiet (hier Kunststoffverarbeitung und -recycling) formal beschreibt.
Am Ende steht eine digitale Plattform, welche den automatisierten Datenaustausch zwischen Verkaufenden, Kaufenden und Prüfungsdienstleistenden unterstützen soll. Insbesondere durch die
Wie soll die Plattform künftig von den unterschiedlichen Akteuren genutzt werden?
Die wichtigsten Funktionalitäten der Plattform sollen grundsätzlich für alle Teilnehmer in der
Nachfolgend beschreiben wir, welche Szenarien sich jeweils aus Verkaufenden-, Kaufenden- und Prüfungsdienstleistungssicht ergeben:
1. Das verkaufende Unternehmen soll beispielsweise auf Basis der Produktionsdaten die Rezyklat-Mengen ermitteln, zum Verkauf auf der gewünschten Plattform(en) anbieten und gleichzeitig Prüfdienstleistende beauftragen, um die Qualität zu bestimmen.
2. Das kaufende Unternehmen kann die Kaufgesuche aus der
3. Das prüfdienstleistende Unternehmen unterstützt die beiden Handelsbeteiligten, indem es die Qualität der Rezyklate bestimmt und bestätigt. Gleichzeitig erhält das prüfdienstleistende Unternehmen direkt in seiner
Wie ist der aktuelle Stand des QONCERT-Projekts?
Das Forschungsprojekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) im Programm „