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  • 4. Oktober 2024

Effizienzboost durch KI im Arbeitsalltag – Unsere Developer im Interview

Entwicklung, Consulting und Projektmanagement machen einen Großteil unseres Arbeitsalltages aus. Wie hat Künstliche Intelligenz (KI) unseren Arbeitsalltag verändert? In diesem Interview gewähren uns Christian K., Marco H. und Daniel K. stellvertretend fürs Team exklusive Einblicke in den Einsatz von KI im Arbeitsalltag. Sie zeigen, dass KI sowohl Routineaufgaben automatisiert, aber auch Raum für kreative Problemlösungen bietet. Erfahre jetzt, wie unsere Entwickler/-innen KI im Arbeitsleben einschätzen und damit ihren Arbeitsalltag noch besser bestreiten.

 

 

Exkurs: KI und Datenschutz im Arbeitsalltag

Mit dem Thema KI geht auch immer das Thema Datenschutz einher. Auch für uns ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass wir sensibel und bewusst mit dem Thema KI und Datenschutz im Arbeitsalltag umgehen. Da es aktuell keine allgemeingültige gesetzliche Regelung gibt, setzen wir auf die Eigenverantwortung unserer Mitarbeitenden, dass diese im Rahmen der DSGVO handeln.

 

Wie oft nutzt ihr KI für eure Arbeit?

KI-Tools sind fester Bestandteil der täglichen Arbeitsroutine von den meisten bei uns im Team und täglich in Benutzung.

 

Von welchen KI-Tools macht ihr im Arbeitsalltag Gebrauch?

In unserem Team machen wir häufig von vier KI-Tools Gebrauch:

  1. GitHub Copilot in Visual Studio Code: Ein KI-gestütztes Tool, das Developern beispielsweise in Echtzeit Code-Vorschläge macht und dadurch die Programmierarbeit beschleunigt und erleichtert.
  2. CentralQ.ai: Eine auf KI basierende Plattform, die spezifische Informationen und Hilfestellungen rund um Microsoft Business Central bietet.
  3. ChatGPT: Ein vielseitiges KI-Tool, das Textverarbeitung, Problemlösungen und kreative Aufgaben durch die natürliche Sprachverarbeitung unterstützt.
  4. DeepL: Ein hochpräzises Übersetzungstool, das für professionelle Übersetzungen und Textoptimierungen in verschiedenen Sprachen genutzt wird.

Unser Entwicklungsteam setzt diese KI-Tools gezielt ein, um wiederkehrende, zeitaufwändige Aufgaben zu automatisieren und Workflows zu optimieren.

 

Wie kann KI den Arbeitsalltag erleichtern – speziell in der Entwicklung?

Wir nutzen GitHub Copilot intensiv, beispielsweise für folgende Aufgaben:

  • Generieren von Code-Vorschlägen (z. B. von Extensions)
  • Vorschlag der nächsten Schritte
  • Entwurf von Funktionen
Fragen nach Funktion oder Logik in GitHub Copilot
Fragen nach Funktion oder Logik in GitHub Copilot
Codevervollständigung in GitHub Copilot
Codevervollständigung in GitHub Copilot

Dies erleichtert vor allem die händische Arbeit in der Programmierung, spart Zeit und bietet eine Grundlage für weitere Entwicklungen.
Über CentralQ.ai lassen wir uns bei Bedarf spezifische Informationen zu Microsoft Business Central bereitstellen (von Microsoft losgelöst). So haben wir beispielsweise Antworten auf Fragen erhalten, warum die Verbrauchswerte von Fertigungsaufträgen negative Einstandspreise in den Wertposten zeigen oder wie der Rich Text Editor implementiert werden kann.
ChatGPT nutzen wir für unterschiedliche Aufgaben, von der Erstellung komplexer Excel-Optionen bis hin zur Unterstützung bei umfangreichen Coding-Aufgaben, bei denen GitHub Copilot an seine Grenzen stößt. Dies war teilweise bei der Anwendung von AL-Befehlen der Fall . Ebenso setzen wir es in Ergänzung zu PowerPoint für die schnelle Erstellung von Präsentationsmaterialien, wie z. B. Bilder, Gliederungen oder Texte, ein.
Außerdem nutzen wir DeepL für präzise Übersetzungen von Texten und Dokumenten, insbesondere in Bereichen, in denen professionelle Formulierungen entscheidend sind.
Insgesamt erleichtern diese Tools die Arbeit erheblich, indem sie Routinetätigkeiten übernehmen und kreative Freiräume schaffen.

 

Wie hat der Einsatz von KI eure tägliche Arbeit verbessert?

Der Einsatz von KI hat die tägliche Arbeit in unserem Team vor allem in Bezug auf Effizienz und Geschwindigkeit verbessert, allerdings sind die Veränderungen noch begrenzt. Dies ist dadurch begründet, dass wir zwar Code-Vorschläge erhalten und den Code nicht selbst schreiben müssen, aber diesen intensiv prüfen müssen, bevor wir ihn übernehmen können. Dadurch wird das Schreiben von Code etwas schneller und Fehler werden seltener übersehen.
Dies führt dazu, dass wir uns stärker auf unsere Kerntätigkeiten konzentrieren können. Insgesamt erleichtern die KI-Tools nach Auffassung unseres Teams vor allem Routineaufgaben, während kreative und komplexere Aufgaben weiterhin menschliche Expertise erfordern.

 

Könnt ihr konkrete Anwendungsfälle nennen, in denen KI euch unterstützen konnte?

Zuletzt gab es bei uns im Team einen Task, bei dem ein Kunde eine individualisierte Logik zur Skontoberechnung in seinem System führte, der mit seinen Debitoren individuelle Vereinbarungen bezüglich skontierbarer Artikel geschlossen hatte. Der Prozess sollte optimiert werden, da er viele manuelle Schritte involvierte und zu Flüchtigkeitsfehlern führte.
Der Systemstandard konnte diese Besonderheit nicht abbilden, sodass eine Extension entwickelt werden musste. Um diese Lücke zu schließen, wurde von der ehemaligen, kundeneigenen Entwicklung der Skontoberechnung eine neue Logik vorgesetzt, die sich aus mehreren Einrichtungsparametern verschiedener Stammdatentabellen zusammensetzt. Die KI konnte in diesem Fall bei der Erstellung dieser Matrix kognitiv entlasten, was den entscheidenden Unterschied machte und letztlich zu einer Neugestaltung des Prozesses führte.
Ansonsten gab es zuletzt wenig konkrete Projekte. Grundsätzlich sind nach unserer Auffassung Visualisierungen oder Berechnungen sowie Gegenüberstellungen von Schlüsselindikatoren gute Einsatzgebiete. In beiden Fällen kann KI dazu beitragen, diese schnell darzustellen.

 

Wie viel Zeit verbringt ihr täglich mit KI-gestüzten Aufgaben im Vergleich zu manuellen Tätigkeiten?

Es fällt uns schwer, den genauen Zeitanteil zu schätzen, den wir täglich mit KI-gestützten Aufgaben im Vergleich zu manuellen Tätigkeiten verbringen. Beim reinen Code-Schreiben unterstützt KI sicherlich. Dies macht aber neben kreativen Denk-Arbeiten und der Kundenkommunikation nur einen Teil der Aufgaben aus.

 

Welche Grenzen hat KI in eurem Arbeitsalltag?

KI hilft uns besonders bei der Beschleunigung von trivialen Aufgaben, die zu jeder Entwicklung gehören. Das heißt: Einfache Anforderungen können, wenn sie konkret parametrisiert sind (Prompt Engineering), zum Teil komplett an die KI abgegeben werden. KI ist sehr stark darin, große Datenmengen zu durchsuchen und Muster zu erkennen oder neue Ideen zu geben. Bei zunehmender Komplexität unterstützt die KI bislang mit ihren Vorschlägen bei der Entwicklung einer angemessenen Struktur. Auch Auswertungen und Analysen lassen sich schnell durchführen. Fallbeispiele oder logische Simulationen können durchlaufen und visualisiert werden, ohne dass man alle Optionen selbst ermitteln muss.
Die Schwierigkeit für KI ist zum aktuellen Zeitpunkt heraus sicherlich, aus dem Kontext heraus die richtigen Vorschläge zu generieren, die dann die entsprechende Treffergenauigkeit und Qualität haben. Die Qualität ist immer von den Daten abhängig, mit denen das Tool trainiert wurde. Außerdem ist KI nicht fehlerfrei – dessen muss man sich immer bewusst sein. Alle Aufgaben, die man an die KI abgibt, muss man persönlich überprüfen.
In folgenden Bereichen kann KI uns aktuell noch nicht gewinnbringend unterstützen: Bei Fehleranalysen, der Kundenkommunikation, oder der Erarbeitung kreativer Lösungsansätze.

 

Wie schätzt ihr die künftige Entwicklung von KI in eurem Arbeitsumfeld ein?

Wie in anderen Berufsfeldern auch: Triviale Fließbandarbeit oder klar strukturierte, identisch immer wiederkehrende Tätigkeiten werden zukünftig immer mehr an sogenannte KIs ausgelagert. Kreative Denk-Arbeit hingegen wird vorerst weiterhin Aufgabe des Menschen sein. Wir sind der Ansicht, dass KI den Menschen nicht ersetzen wird, sondern ein weiteres Werkzeug wird, welches für bestimmte Aufgaben besser und für andere weniger gut geeignet ist.

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